Mit der XT 500 nach Samos

 
 

Der Urlaub auf Samos

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  An dieser Stelle möchten wir uns hauptsächlich auf die motorradspezifischen Einzelheiten beschränken. Für weitere Information verweisen wir deshalb auf den Reisebericht
Urlaub auf Samos.



Wir übernachteten noch einmal im Hotel XENIA, und am nächsten Tag suchten wir uns abseits der größeren Ortschaften eine preiswertere Unterkunft.
Das Fahren mit voller Beladung beschränkte sich stets nur auf kurze Strecken, wobei die große Reisetasche meiner Angetrauten problemlos auf dem frei gebliebenen Gepäckträger Platz fand.
Die XT vor dem Hotel XENIA
Die XT vor dem Hotel XENIA

Das kleine Hotel ATLANTIS in der Nähe des Dorfes Agios Konstantinos auf der Nordseite der Insel (da, wo Samos im wahrsten Sinne des Wortes am grünsten ist) war auch bei anderen deutschen Touristen sehr beliebt. So bekamen wir schnell Kontakt und verbrachten ein paar angenehme Urlaubstage.

Mit der XT auf Eselspfaden
Mit der XT auf Eselspfaden
 
 
Die Reste eines abgestürzten Hubschraubers
Die Reste eines
abgestürzten Hubschraubers

Die Angetraute auf Abwegen
Die Angetraute auf Abwegen
Als "Alternative" zu unserer XT durften wir sogar den Muli "KASTANIE" unseres Vermieters ausprobieren...


Seit Beginn der Reise hatte die XT über 3000 km zurückgelegt und es war ein Ölwechsel fällig.
So fuhr ich eines vormittags zur SHELL-Tankstelle am östlichen Ortsrand von Karlovassi, ließ mir eine Schüssel geben, drehte die Ablass-Schraube heraus und kaufte 3 Liter Öl. Anschließend setzte ich die Ablass-Schraube wieder ein, drehte sie fest - und hörte einen Knack!
Entsetzt musste ich feststellen, dass das Ölwännchen unter dem Motorblock ab dem Gewinde der Ablass-Schraube auf eine Länge von 2 cm gerissen war; unser Motorrad-Urlaub schien ein jähes Ende zu nehmen.

So ein Teil hatte ich natürlich nicht im Gepäck, und es war völlig aussichtslos, auf Samos in akzeptabler Zeit ein solches Teil zu bekommen.
Ich schraubte das Ölwännchen ab und hielt es dem Tankwart unter die Nase. Er zuckte mit den Schultern und verwies mich auf eine etwa 1 km entfernte Zweirad-Reparaturwerkstatt.

Das unscheinbare Gebäude mit dem SACHS-Schild über der Tür machte keinen besonders Vertrauen erweckenden Eindruck. Der Werkstattmeister betrachtete das Teil und zuckte ebenfalls mit den Schultern - aber er sah eine andere Möglichkeit:
Zusammen fuhren wir mit seinem Auto zu einer Hinterhof-Firma, in der einige Mechaniker an uralten Maschinen arbeiteten, die noch über eine Transmission angetrieben wurden - wie vor 100 Jahren.

Der Chef betrachtete das Ölwännchen, setzte mich auf einen Stuhl, bot mir eine Zigarette an und entzündete auch für sich selbst einen Glimmstengel.
Sogleich bürstete er das Material um den Riss herum sauber und startete sein Schweißgerät.
Den Zigarettenrauch auf den Riss pustend schweißte er unter diesem "Schutzgas" mit einer feinen und sauberen Naht das Teil zusammen.
Obwohl ich selbst eine Mechaniker-Ausbildung absolviert hatte, war ich angesichts dieses Improvisationstalentes absolut sprachlos.

Mit großer Erleichterung zeigte ich mich erkenntlich und wurde zur Tankstelle zurückgefahren. Die Ablass-Schraube zog ich vorsichtig handfest an, montierte das Ölwännchen und brachte den Ölwechsel zu Ende. Jetzt blieb nur zu hoffen, dass das Teil eine Zeit lang halten würde und nicht noch der Motor durch einen unbemerkten Ölverlust zu Schaden kam.



Nach etwa 10 Tagen mussten wir uns verabschieden.
Mit der Fähre ging es an der Nordseite von Samos vorbei nach Westen und 8 Stunden quer durch die Ägäis in Richtung Kykladen.
Das Dorf Agios Konstantinos
Das Dorf Agios Konstantinos

Ermoupolis, die Hauptstadt von Siros
Ermoupolis, die Hauptstadt von Siros
Da die Insel Andros nicht direkt angelaufen wurde, mussten wir nochmal auf der Nachbarinsel Siros übernachten.


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