Mit der XT 500 nach Samos |
Die Hinreise über den BalkanDie Vorbereitung Zurück zur Startseite |
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1. Reisetag (Köln - Wulkaprodersdorf/Österreich, 930 km)
2. Reisetag (Wulkaprodersdorf - Fonyód/Plattensee, 180 km) 3. Reisetag (Fonyód - Aleksinac/Serbien, 620 km) Gegen 8 Uhr verabschiedete ich mich in Fonyód, und bei ausgezeichnetem Wetter ging es Richtung Süden. Zur Mittagszeit passierte ich den ungarischen Grenzort Udvár und bekam den ersten Eindruck von Jugoslawien: Schlechte Landstraßen, viel Verkehr, andauernd Geschwindigkeitsbegrenzungen bis 20 km/h und immer wieder das Schild "Radarska Kontrola". In einem kleinen Lokal in Osijek machte ich eine kurze Mittagspause und fragte mich, weshalb der damalige Staatspräsident Tito eigentlich allgegenwärtig an sämtlichen Wänden hing; so toll war das auch wieder nicht, was ich bisher von Jugoslawien gesehen hatte. Ich war froh, endlich den Autoput zu erreichen, allerdings nicht sehr lange: Riesige LKW-Kolonnen und die Fahrt ein einziges Überholmanöver. Bei Novi Sad, ca. 80 km vor Belgrad, begann die gut ausgebaute Autobahn, an der es genug Tankstellen und Motels gab. Die Stadt-Autobahn durch Belgrad war von starkem Verkehr sowie tiefen Spurrillen geprägt und erforderte eine umsichtige Fahrweise. Hinter Belgrad wurde der Verkehr immer dünner, und wenn man einmal ein Auto sah, dann zumeist einen LKW, der sich problemlos überholen ließ. 4. Reisetag (Aleksinac - Edirne/Türkei, 510 km) Die Autobahn endete in Nis, und über Landstraße ging es weiter in Richtung Osten. Noch am Vormittag erreichte ich die Grenze nach Bulgarien und konnte nach dem Tausch von einigen DM in die Landeswährung Lewa sowie dem Kauf der damals obligatorischen Benzingutscheine ohne weitere Verzögerungen einreisen. Die "Autobahn" nach Sofia war dann wieder ein Kapitel für sich: Auf der von zahllosen Flickstellen übersäten Fahrbahn begann ich erstmals die Federung der Enduro zu schätzen, und - wie schon auf den Landstraßen in Jugoslawien - gab es andauernd Geschwindigkeitsbeschränkungen bis auf Tempo 20 km/h. Erst ab Sofia war die Autobahn für etwa 100 km gut ausgebaut. Mittagspause machte ich in einem "SB-Restaurant" hinter Sofia. Die Abfertigung war unfreundlich und unpersönlich, das Essen teuer und kalt. Danach folgten die letzten 150 nervtötenden Kilometer über Plovdiv bis zur türkischen Grenze: Viele Lastwagen, die einem jede Menge Dreck entgegen pusteten, schlechte Straßen, kaum eine Tankstelle und kein Vorankommen. Diese Fahrt durch Bulgarien sollte meine erste und letzte Reise in dieses bedrückende Land gewesen sein. Etwa um 17 Uhr erreichte ich endlich die Türkei. Das Treiben der Lastwagen, das Pallaver der Menschen, die aus Lautsprechern dröhnende Musik und wehende Fahnen vermittelten einen Eindruck von "Jahrmarkt" und signalisierten mir: Ich war im Orient! |